Abstract zum Vortrag von Thomas Schleper: Einführung in das NRW-Verbundprojekt. Lässt sich die Welt neu denken?

Es wird zunächst der besondere Beitrag des NRW-Verbundprojektes „100 jahre bauhaus im westen“ zum Jubiläumsjahr 2019 vorgestellt. „Tief im Westen“ (Herbert Grönemeyer) erweist sich der interdisziplinäre Zugriff einer erprobten Forschungspragmatik sowie der daran anknüpfende, Branchen überschreitende Verbund kleiner und großer Kultur-Anbieter als geeignet für die Frage nach der „Idee von Bauhaus“, ihrem breiten historischen Wurzelwerk und ihren komplexen Kontexten.

Das Stichwort „Doppeltes Zentenarium“ hebt dabei den Zusammenhang von Kultur und Politik in der Moderne, von „Bauhaus“ und „Weimarer Republik“ hervor. Der zweite Abschnitt greift ein politisches Theorem von Hannah Arendt auf: „Enthusiasmus für das Neue“, um zu klären, wie es nach der zer- und verstörenden Erfahrung des Ersten Weltkriegs überhaupt einen so kreativen Neubeginn in der Gestaltung von Umwelt (und Politik) geben konnte. Doch kann es noch heute „Anfänge“ geben?  Und „Anfänger“ in einer Phase, in der die utopischen Energien, wie es heißt, längst versiegt sind? Wenn analoge Groß-Strukturen und digitale Mikro-Systeme übernommen haben und der Klimawandel schon im Gange ist – was gäbe es überhaupt zu feiern?

Prof. (apl.) Dr. Thomas Schleper studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte. Er promovierte über Industriekultur. Der Titel seiner Habilitationsschrift lautet: „Visuelle Spektakel und die Hochzeit des Museums.  Über Chancen ästhetischer Bildung in der Wissensgesellschaft“. Er lehrt an der Bergischen Universität Wuppertal und arbeitete als Kurator und Museumsleiter beim Landschaftsverband Rheinland (LVR). Seit 2017 leitet er den Fachbereich Zentrale Dienste/Strategische Steuerungsunterstützung im Kulturdezernat des LVR und ist dessen Vertreter im Lenkungskreis des NRW-Projektes „100 jahre bauhaus im westen“.

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